Gear von der IgelsburgDas Jahr 2017 war im Bereich der Islandpferdezucht und des IPZV e.V. ein besonders ereignisreiches Jahr. Wir hatten nicht nur ein WM-Jahr mit vielen FIZO-Prüfungen, und ein besonders herausragendes, wirklich gelungenes, unvergessliches Zuchtchampionat auf dem Lipperthof anlässlich der DIM mit den eindrucksvollen Pferden und der WM-Auswahl.
 
Ein weiteres, besonderes Highlight war hierbei die Vergabe der Ehrenpreise der FN an die Championatssieger und die Verleihung der IPZV-Ehrenpreise für die erfolgreichen Zuchtstuten und ihre Züchter. Auch die Züchterversammlung anlässlich der DIM war sehr gut besucht und die hier gemachten Vorschläge der Züchter und deren Wünsche zur Durchführung eines Zuchtchampionates wurden in der ZA-Sitzung im Herbst vorgetragen zur Umsetzung.
 

Neben den vielen Materialprüfungen für Jungpferde (176), Fohlen (864) und Basisprüfungen (189 Stuten) wurden 2017 wieder besonders viele Pferde unter dem Sattel geprüft:
384 Pferde absolvierten eine vollständige FIZO-Prüfung, 41 eine reine Gebäudebeurteilung. Im Vergleich dazu wurden in 2016 lediglich 240 Pferde FIZO-geprüft, 49 absolvierten eine reine FIZO-Gebäude-Beurteilung. Dieser Anstieg der Zahlen bei den FIZO-Prüfungen ist natürlich sehr erfreulich. Sicherlich ist er einerseits der Tatsache geschuldet, dass wir 2017 ein WM-Jahr hatten, andererseits ist die Tendenz so deutlich ansteigend, dass davon ausgegangen werden kann, dass die Züchter um die Vorteile dieser Zuchtprüfung wissen und die hieraus resultierenden Informationen gerne für ihre Zuchtentscheidungen nutzen.

Die IPZV-Züchtertage 2017 im September in Ellenbach gaben diesem Zuchtjahr einen herausragenden, krönenden Abschluss. Die hochkarätigen Vorträge und Fortbildungen zu ausgewählten Themen mit unterschiedlichen, hochkarätigen Referenten kombiniert mit Workshops zur Vertiefung des Gehörten in Kombination mit einer FIZO-Materialprüfung wird auch auf internationaler Ebene zukünftige Maßstäbe in diesem Bereich setzen.

Damit bot das Jahr 2017 besonders viele Höhepunkte im Islandpferde-Zuchtbereich. Der nachfolgende Bericht der Ressortleiterin-Zucht des IPZV e.V. soll einen Einblick und eine Rückschau ermöglichen in die vielfältigen, attraktiven Veranstaltungen des vergangenen Zuchtjahres und uns gleichzeitig den Blick nach vorne richten lassen und Erwartungen wecken auf das vor uns Liegende mit seinen neuen Möglichkeiten für uns Züchter.

Deutsches-Islandpferde-Zuchtchampionat 2017
Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften fand auf dem Lipperthof in Wurz fand auch das DIZ (Deutsches Islandpferde-Zuchtchampionat) vom 26.06.2017 - 30.06.2017 statt. Das Lipperthof-Team unter der Regie von Uli und Irene Reber organisierte eine wirklich eindrucksvolle, hochprofessionelle Veranstaltung vor einem fachkundigen, großen Publikum, die Gastgeber und das Helferteam hatten die Anlage auf dem Lipperthof bestens vorbereitet. Besonders spannend war die Veranstaltung auch deshalb, weil in einem WM-Jahr diese Veranstaltung verbunden ist mit der Auswahl der Zuchtpferde für die WM-Teilnahme über eine gerittene Material-Prüfung nach dem FIZO-Schema.

Natürlich wird dieser Veranstaltung von vielen Züchtern deshalb umso mehr entgegen gefiebert, besteht dabei doch gleichzeitig die Chance die besten deutschen Zuchtpferde und ihre Leistungen unter dem Sattel hautnah und in direktem Vergleich erleben zu können.
Das Richterteam dieser FIZO bestand aus Víkingur Þór Gunnarsson, Barbara Frische und Marlise Grimm. Im Rahmen dieser Zuchtprüfung als WM-Auswahl der Zuchtpferde sahen wir einige herausragende Leistungen:

Bei den 7-jährigen und älteren Hengsten beeindruckten besonders Gear von der Igelsburg, der sich schließlich mit der höchsten Endnote in seiner Klasse durchsetzte. Gear ist einer der drei Nachkommen der Stute Glaesa von der Igelsburg. Glaesa wurde bereits 2015 mit dem IPZV-Ehrenpreis ausgezeichnet, auch in diesem Jahr wurden 3 ihrer Nachkommen auf diesem Zuchtchampionat in den unterschiedlichen Altersklassen sehr erfolgreich präsentiert, herzliche Glückwünsche an die Züchter und Besitzer dieser Pferde.

Odinn vom HabichtswaldÓðinn vom Habichtswald, zweithöchster beurteilter siebenjähriger Hengst dieser Prüfung, ist der Sohn von Óskadís vom Habichtswald, welche 2013 in Berlin Zuchtweltmeisterin wurde. Außerdem ist er der Sohn von Fannar frá Kvistum, der siebenjährig eine FIZO-Endnote von 8,69 erhielt und in diesem Jahr für die Teilnahme an der WM im Sport nominiert wurde und hier unter seiner Reiterin Jana Köthe die WM-Endausscheidung im Fünfgang erreichte.

Besonders spannend war es bei den sechsjährigen Hengsten: Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich Mjölnir vom Lipperthof im zweiten Durchgang durch mit 3 hundertstel Abstand vor Isleifur vom Kronshof. Während nach der Exterieurbeurteilung Mjölnir vom Lipperthof mit der höheren Gebäudenote bedacht wurde, erreichten beide Hengste nach dem ersten Durchgang der Reiteigenschaften eine Punktgleichheit! Mit Spannung wurde dann der zweite Durchgang erwartet, in dem beide Hengste gleichzeitig im Vergleich zu sehen waren. Durch einige Verbesserungen konnte sich am Ende der Rappschecke aus der Zucht der Familie Reber vor Ísleifur vom Kronshof von Familie Schenzel durchsetzen.

Bei den fünfjährigen Hengsten konnte sich Klakkur vom Kronshof II mit deutlichem Abstand in allen Prüfungsteilen durchsetzen, obwohl er trotz zweifachen Verlusts des Hufeisens mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen hatte. Bei den Stuten erlebten wir ebenfalls herausragende Leistungen in den jeweiligen Altersklassen: Bei den siebenjährigen Stuten brillierte Glódís vom Kronshof: Mit gleichermaßen exzellentem Exterieur- und Reiteigenschaftsnoten war sie nicht nur das höchstbewertete Pferd der gesamten Veranstaltung, sondern sie erzielte außerdem das höchste Gesamtergebnis der Prüfung, welches jemals eine Stute aus deutscher Zucht erreicht hat. Damit übertraf sie sogar noch den bisherigen Rekord ihrer Mutter Næpa vom Kronshof! Herzlichen Glückwunsch an Familie Schenzel zu diesem herausragenden Ergebnis!

Auch bei den sechsjährigen Stuten setzte sich erneut eine Naepa-vom-Kronshof-Tochter an die Spitze. Jódís vom Kronshof erreichte eine Gesamtnote von 8,58 dabei 8,71 Punkte für die Reiteigenschaften. Unter anderem erhielt sie die 9,0 für Tölt, Trab, Charakter, Form und Schritt.

Die fünfjährigen Stuten bildeten das größte Starterfeld der Veranstaltung: Hier setzte sich Sóley von der Rehwiese mit einer besonders auffälligen und viel beachteten Gangmechanik an den ersten Platz der gesamten Gruppe. Sie zeigte ein bewegungsstarkes Auftreten gepaart mit feinen Reaktionen.

Gleðja von der Igelsburg, gezüchtet und im Besitz von Carola Krokowski war die zweithöchst beurteilte Stute in dieser Altersklasse.

Am Freitagabend wurden bei wunderschöner Abendsonne jeweils die besten fünf Zuchtpferde ihrer jeweiligen Klasse auf der Ovalbahn geehrt. Die Richterin Barbara Frische erläuterte eindrucksvoll und mit bewegenden Worten die besonderen Vorzüge der einzelnen Pferde und kommentierte die Hintergründe ihrer jeweiligen Gesamtnoten.

Die Siegerpferde der einzelnen Altersklassen waren gleichzeitig die Zuchtchampionats-Sieger 2017. Sie erhielten nicht nur Pokale, Schärpen und Decken, sondern wurden darüber hinaus von der FN ausgezeichnet für ihre besonderes herausragenden Leistungen:

Die bayrische Zuchtleiterin Claudia Eikermann verlieh den Siegerpferden der jeweiligen Klassen zusätzlich die Bundesprämie der FN. Diese hohe Auszeichnung für besonders erfolgreiche Zuchtpferde wird nur für außergewöhnliche Leistungen und nur einmal im Leben eines damit ausgezeichneten Pferdes vergeben. Reich geschmückt und gebührend geehrt führten die Siegerpferde der jeweiligen Klassen die Abschluss-Parade der Zuchtpferde ihrer jeweiligen Altersklasse an.

Gledja von der IgelsburgDiese Zuchtchampionats-Sieger vertraten dann unsere Nation im August auf der WM in Oirschot erfolgreich als Repräsentanten des deutschen Zuchtbereiches: Sie bleiben uns unvergesslich in Erinnerung: Jódís, Klakkur und Glódis vom Kronshof, Sóley von der Rehwiese, Gear von der Igelsburg und Mjölnir vom Lipperthof!

Ein weiteres Highlight des Zuchtchampionates war die Verleihung des IPZV-Ehrenpreises für Nachzucht an 4 Stuten im Rahmen des DIZ 2017:
Nach § 7 der IPZV-Zuchtordnung wird der IPZV-Ehrenpreise für Nachzucht für deutschgezogene Stuten mit mindestens 3 FIZO-Elite-Nachkommen verliehen auf Antrag des Züchters oder Pferdebesitzers. Für diese hervorragende züchterische Leistung erfolgt eine Ehrung von Seiten des Verbandes, die Verleihung erfolgt auf dem Zuchtchampionat. Für jedes geehrte Pferd wird ein Pokal und eine Urkunde vergeben.
Die Pferde werden besonders hervorgehoben in der Datenbank WF.

In besonders festlichem Rahmen wurden anlässlich des Zuchtchampionates 2017 und aufgrund ihrer besonderen Nachkommenleistung folgende 4 Stuten besonders vor großem Publikum geehrt:

  • Næpa vom Kronshof,
  • Röskva vom Kronshof,
  • Hugsýn von Birkenlund und
  • Náttrún von Tröllastaðir.

Alle Beteiligten und Zuschauer erlebten hierbei einen unvergesslichen züchterischen Höhepunkt: Vor großer Kulisse auf der Wurzer Ovalbahn ehrten der Präsident des IPZV, Ulrich Döing, die Ressortleiterin Zucht des IPZV, Maria-Magdalena Siepe-Gunkel zusammen mit Heidi Schwörer, der Landeszuchtwartin von Baden-Württemberg, die Züchter und Besitzer dieser erfolgreichen Zuchtstuten.

Den Züchtern Familie Schenzel, Barbara Frische und Michael Köberer wurde hohe Anerkennung gezollt sowohl für die gezüchteten erfolgreichen Zuchtstuten selbst wie auch für die gesunde Aufzucht und die anschließende Förderung der hochgeprüften Nachkommen. Nicht zuletzt ermöglicht erst eine solide Ausbildung und geschickte reiterliche Ausbildung das Sichtbarwerden des genetischen Potential der jeweiligen Pferde und ihrer mehrfach erfolgreich Elite-beurteilten Kinder.

Besonders geschmackvolle Urkunden, wertvolle Pokale und wunderschöne Blumen wurden überreicht und erfreuten die Züchter und Besitzer der herausragenden Stuten verbunden mit den allerherzlichsten Glückwünschen des IPZV e.V.


Bericht von der Züchterversammlung am DIZ-2017 in Wurz am 28.06.2017 um 20:00 Uhr
Eingeladen dazu hatten die beiden Züchtervertreter Daniel Schulz und Styrmír Arnasón. Die Veranstaltung war mit 38 Teilnehmern sehr gut besucht. Einzige Tagesordnungspunkte lt. Einladung waren: Informationen und Fragen rund um die FIZO-Prüfungen und die Wahl eines Züchtervertreters. Es war ausdrücklich kein Vortrag geplant, um genügend Zeit zu haben für Fragen rund um die FIZO-Prüfung. Daniel Schulz begrüßte die Anwesenden und lud die Züchter ein, Fragen zum Thema zu stellen, da im gemeinsamen Gespräch Antworten und Ziele gefunden werden sollten.

Die Teilnehmer diskutierten engagiert und sachkundig. Besonders deutlich wurde, dass eine transparentere, zeitnahe Information zu der Notenvergabe im 1. Durchgang der FIZO-Prüfung gewünscht wurde.

Es sollen außerdem mehr FIZO-Prüfungen auf neutralem Boden stattfinden. Hierfür sollen vermehrt Vereinsanlagen genutzt werden und es soll für die Prüfungen eine regelmäßige Kooperation mit den jeweiligen Zuchtverbänden für die Veranstaltung der FIZO-Prüfungen angestrebt werden. Auch die IPZV-Landesverbände sollen in die Organisation mit einbezogen werden. Dies gilt insbesondere deshalb, weil die FIZO als Leistungsprüfung für die Zuchtverbände genutzt wird und der IPZV diese im Auftrag der Zuchtverbände durchführt.

Ein weiteres sehr wichtiges Thema war die Durchführung eines Zuchtchampionats 2019: Es wurde mehrheitlich beschlossen und als Antrag an den IPZV-Zuchtausschuss formuliert, wieder ein gesondertes Zuchtchampionat durch zu führen abweichend von der jetzigen Praxis der Angliederung dieser Veranstaltung in den WM-Jahren an die DIM. Die Versammlung verspricht sich von einer solchen gesonderten eigenständigen Zuchtveranstaltung eine bessere Bühne für die Zucht und die Züchter in einem stringenteren Zeitrahmen.

Befürwortet wird eine herausgehobene, aber mehr komprimierte Veranstaltung als besonderes Schaufenster für die Züchter, die Zuchtpferde und den gesamten Zuchtbereich. Hier soll gleichzeitig die WM-Qualifikation für die Zuchtpferde erfolgen und die feierlichen Ehrungen von verdienten Zuchtpferden. Hoffnungsvolle Nachwuchspferde sollen hier ebenfalls präsentiert werden, auch Futurity-Prüfungen mit den entsprechenden ausführlichen Kommentierungen sollen hier ihren Platz finden neben Nachzucht- und Gestütsschauen. Nach einem geeigneten Ort dafür soll umgehend gesucht werden, ein Konzept hierfür soll erstellt werden.

Für die Wahl eines Züchtervertreters stellte sich Daniel C. Schulz zur Wiederwahl. Weitere Bewerbungen liegen nicht vor, er wurde einheitlich wieder gewählt.

WM 2017 in Oirshoot, Holland
Es war eine wirklich tolle, supergut organisierte WM, und wir sind mit Recht sehr stolz auf unsere Pferde, ihre Reiter und die gezeigten erfolgreichen Leistungen in der Zucht und im Sport.
Herzlichen Dank an alle die hier unterstützend gewirkt haben. Wir danken von ganzem Herzen all denjenigen, die unser deutsches Team auf der WM so gut und vorbildlich unterstützt und unseren Zuchtbereich im besten Sinne vertreten haben, sie haben es verdient.

Insbesondere gilt hier unser Dank den Züchtern und Besitzern für ihr Engagement bei dem zur Verfügung stellen der Pferde und für das Ermöglichen der WM-Teilnahme. Den Reitern danken wir für die engagierten Vorstellungen und die hervorragende Präsentation der Pferde. Ganz wichtig für den Erfolg im Zuchtbereich war auch die Unterstützung der Teamchefin Zucht Barbara Frische, ihr gilt hierfür unser besonderer Dank neben Susanna Wand und Carsten Eckert und allen anderen, die durch ihre Unterstützung zu dem grandiosen Erfolg unserer Pferde und des ganzen Teams beigetragen haben.

Die Stimmung auf der gesamten WM war unglaublich freundlich und herzlich, viele sehr freundliche Helfer machten den Besuch zu einer echten Freude. Die Breeding Area mit den Ständen für die Züchterinformationen und dem IPZV-Stand befand sich in einem ganz zentral gelegenen, wetterunabhängigen Bereich direkt unterhalb von den Tribünen an einem sehr gut besuchten Marktplatz. Die verantwortlichen Standbetreuer und Besucher hatten dadurch die Möglichkeit, jederzeit über eine der zahlreichen Treppen ganz schnell auf die Tribüne zu gelangen um den einen oder anderen Favoriten Life auf der Ovalbahn zu erleben neben der jeweiligen Aufgabe am Stand. Ein persönlicher Blick auf den Favoriten werfen zu können und gleichzeitig den wichtigen Aufgaben z.B. für den IPZV nachkommen zu können war ein echtes Plus und schaffte jede Menge gute Laune.

Gerade der internationale Vergleich der gezüchteten Pferde aus den verschiedenen FEIF-Mitgliedsländern auf einer WM ist neben dem Landsmót eine besonders wichtige Möglichkeit, den Stand der Zucht in jeder Nation zu präsentieren und damit die bestehenden züchterischen Möglichkeiten und das züchterisch selbst Erreichte zu vergleichen. Damit ist dieser alle 2 Jahre stattfindende internationale Vergleich vor einem breiten Publikum eine besonders wichtige Grundlage für den Zuchtfortschritt bei unserer Rasse. Insbesondere der erzielte Zucht-Fortschritt in den letzten 20 Jahren wurde nicht zuletzt gerade hierdurch angestoßen, ermöglicht und umgesetzt. Durch die Prüfung und die Präsentation der besten Pferde eines jeden Landes anlässlich der WM werden die bestehenden züchterischen Möglichkeiten bei unseren Pferden einem breiten Publikum präsentiert und damit die entsprechende Zielsetzungen angeregt. Folgerichtig ergab es sich, daß die Zuchtwettbewerbe an allen Tagen sehr gut besucht waren. Es ist nach wie vor deutlich, dass gerade für diesen Teil der WM nach wie vor allergrößtes Interesse besteht.

Die deutschen Zuchtpferde waren einfach phantastisch. Hier noch einmal zur Erinnerung ihre gezeigten Leistungen:

Stuten 7- jährig und älter +
DE2009234135 Glódís vom Kronshof Goldmedaille, WM-Siegerstute
Z: Kronshof GbR, B: Anja Egger-Meier
R: Frauke Schenzel
Farbe: Rappe ohne Abzeichen
Exter.: = 8,61 ; Reiteig.: = 8,59 ; Gesamtnote.: 8,60

Stuten 6- jährig
DE2011234069 Jódís vom Kronshof Silbermedaille
Z/B: Kronshof GbR, R: Frauke Schenzel
Farbe: Rappe ohne Abzeichen
Exter.: = 8,29 ; Reiteig.: = 8,61 ; Gesamtnote.: 8,49

Stuten 5-jährig:
DE2012234220 Sóley von der Rehwiese
tolle Leistung, sehr spezieller Bewegungsablauf
Z/B: Peter Frühsammer, R: Bergþór Eggertsson
Farbe: Fuchs ohne Abzeichen
Exter.: = 8,16 ; Reiteig.: = 8,22 ; Gesamtnote.: 8,20

Hengste 7-jährig und älter +
DE2010163414 Gear von der Igelsburg sehr gute Noten, 4. Platz
Z: Carola Krokowski, B: Sina Günther
R: Þórður Þorgeirsson
Farbe: Fuchsfalbe Schecke
Exter.: = 8,36 ; Reiteig.: = 8,60 ; Gesamtnote.: 8,50

Hengste 6-jährig
DE2011184531 Mjölnir vom Lipperthof Goldmedaille
Z/B: Uli Reber, R: Árni Björn Pálsson
Farbe: Schwarz Schecke
Exter.: = 8,59 ; Reiteig.: = 8,46 ; Gesamtnote.: 8,51

Hengste 5- jährig
DE2012134043 Klakkur vom Kronshof II Bronzemedaille
Z/R: Frauke Schenzel, B: Kronshof GbR
Farbe: Fuchs Blesse
Exter.: = 8,29 ; Reiteig.: = 8,04 ; Gesamtnote.: 8,14

 

IPZV-Züchtertage in Ellenbach
22.09. – 24.09.2017
Schon die Einladung zu den IPZV-Züchtertagen klang enorm vielversprechend, der Inhalt übertraf allerdings bereits am Feitag die Erwartungen. Super ist die FIZO zum Anfassen: Silke Feuchthofen und Dr. Þorvaldur Kristjánsson erklären dem Vorsteller direkt nach der Beurteilung ihr Notenbild, parallel bringt Barbara Frische den Kursteilnehmern die Anwendung der Leitgedanken auf die Live-Darbietung nahe.
Besonders anschauliche und nicht selten zum intensiven Nachdenken anregende Vorträge von Þorvaldur über die Beziehungen zwischen dem Exterieur und den Reiteigenschaften bei Islandpferden, von Dr. Alexander Künnecke über den enorm wichtigen Themenkomplex "Hufe und Hufgesundheit" und das Zusammenwirken von Sehnen- und Bänderapparat mit dem (vorzugsweise nicht auf Stelzen und XXL-Trachten ablaufenden) Hufmechanismus und der zusätzliche Augenöffner von Hufbeschlagsschmied Henning Sommermann in Form von sehr gut verständlicher und praktisch vorgeführter Beschlags-Praxis ... eine so hochkarätige Kombination findet man selten.

Abgerundet durch ebenso praxisnahe und ausgesprochen nützliche Demonstrationen von Kristín Halldórsdóttir hinsichtlich WorldFengur und Peter Frühsammer in puncto Aufstellung, Messen und Kontrolle der Pferde bei FIZO-Prüfungen, durfte IPZV-Zuchtchefin Maria Siepe-Gunkel samt ebenso anwesendem Verbands-Präsidenten Uli Döing schon am Abend des ersten Tages stolz sein auf den gelungenen Start eines ganz wertvollen Events! Familie Althans war ihrerseits einmal mehr ein hervorragender Gastgeber, so darf's gern weitergehen.

Dr. Þorvaldur Kristjánsson
- Vortrag: Das Gebäude des Islandpferdes
- Zusammenhänge zwischen Gebäudemerkmalen, Maßen und Bewegungsablauf
- Auswirkungen auf die Reiteigenschaften der Pferde

Workshops mit Barbara Frische und Kristín Halldórsdóttir
- Informationen zur Gebäudebeurteilung
- Aufstellen von Pferden zur Gebäudebeurteilung
- Fragen und Antworten rund um die Datenbank WorldFengur Workshop mit Peter Frühsammer
- Messen und Ausrüstungskontrolle bei FIZO-Prüfungen

Dr. Alexander Künnecke, Brunautal
- Grundlagen der Beurteilung und Bewertung der Hornqualität
- Hufbeschlag: Auswirkungen auf Bewegungsablauf und Beingesundheit
- Möglichkeiten und Grenzen zwischen Genetik und Manipulation

Hufbeschlagschmied Henning Sommermann
- Praktische Ergänzung zum Vortrag Hufbeschlag

Wir lernten einen sehr dialogfreudigen isländischen Zuchtleiter kennen, der die Teilnehmer mit seinen Beiträgen faszinierte. Dr. Þorvaldur Kristjánsson war sowohl als FIZO-Richter wie auch als Referent im Einsatz. Seine Themen waren : "Das Gebäude des Islandpferdes", "Wertigkeiten der FIZO-Beurteilungsmerkmale", "Noten und deren Aussagen". Er selbst war ebenfalls sehr begeistert von der Veranstaltung und nutzte intensiv die Möglichkeit zum Informationsaustausch insbesondere mit Dr. Alexander Künnecke. Er sagte mir im Gespräch daß er viele Anregungen mit nach Hause nehme und nicht zuletzt war diese Veranstaltung für ihn ein Anstoß, solche Seminare auch in der FEIF durchzuführen.

Diese Züchtertage sah nicht nur der isländische Zuchtleiter als herausragende und enorm wertvolle Veranstaltung. Gerade die unterschiedlichen Referenten zum selben Thema wie Tierarzt, Schmied und mit ihm als Zuchtleiter und Richter sind besonders wertvoll.

Ziel sollte es sein, in allen Ländern hier zusammen zu arbeiten und solche Veranstaltungen stattfinden zu lassen um die Ausbildung und damit das Wissen von Züchtern zu verbessern.

Was dem isländischen Zuchtleiter besonders wichtig war: Das Ziel ist die Zucht von hervorragenden Pferden, die vielseitig veranlagt und für alle Disziplinen einsetzbar und von jedem zu reiten sind. Die Pferde sollen ihre Reiter erfreuen und deren Träume erfüllen, das ist unser Ziel in der Islandpferdezucht.

Jederzeit bestand die Möglichkeit für ein offenes Gespräch mit dem isländischen Zuchtleiter: Es gab vielfältige Gedanken und neue Informationen zur FIZO und Informationen aus dem int. Zuchtbereich:

Themen u.A. dabei waren:
- Die Verbesserung der Qualität der gezüchteten Pferde - Zuchtwahl, Ausbildung der Pferde etc.

Mit einer ausführlichen abschließenden Fragerunde für alle Forums-Teilnehmer schloß die gut besuchte Veranstaltung.

Zur FIZO-Ellenbach:
Das Richterteam bestehend aus dem isländischen Zuchtleiter Þorvaldur Kristjánsson und Silke Feuchthofen arbeitete eng und harmonisch zusammen. Es wurden unterschiedlich veranlagte Pferde von ihren engagierten Reitern vorgestellt. Besonders schön war dabei die Teilnahme etlicher Reiter zu beobachten, die man noch nicht so häufig auf FIZO-Prüfungen gesehen hat. Auch wenn es dabei noch nicht bei all ihren Pferden zu Spitzenwertungen gereicht hat, so ist gerade das Sammeln eigener Erfahrungen enorm wichtig, neben dem der auf diesem Event besonders im Mittelpunkt stehende Dialog mit Kollegen und auch mit den Richtern.
So lassen sich seitens der Reiter und ebenso im Kreise der Fortbildungs-Teilnehmer wertvolle neue Erkenntnisse gewinnen. Nicht selten lohnt sich obendrein ein Blick auf die Einzelnoten in WorldFengur. Manches Mal fehlt nämlich der fünfte Gang, wodurch das Notenbild insgesamt beeinträchtigt wird, die Gänge an sich sind aber durchaus in nicht wenigen Fällen von grundsätzlich guter Qualität.

Maria-Magdalena Siepe-Gunkel,
Ressortleiterin Zucht IPZV e.V.

Hinweis: Dieser Bericht von den IPZV-Züchtertagen wurde von Dr. Henning Drath verfasst, er erschien als Erstveröffentlichung in der Zeitschrift „Das Islandpferd“.

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